Freitag, 22. Januar 2016

"Taschenlieblinge" von Pattydoo - und die fertige Fransentasche

Als ich gehört habe, dass Ina alias Pattydoo ein eigenes Buch herausbringt, war ich ziemlich gespannt. Als dann die Info kam, dass es nur um Taschen gehen soll war ich doch etwas enttäuscht. Jetzt habe ich das Buch bekommen - und bin sehr sehr positiv überrascht. Das reine Taschen-Thema wird sehr vielfältig präsentiert, und Schnitte/Anleitungen für Kleidung und anderes Zeugs bekommt man ja eh auf dem Blog von Ina.


Christophorus Verlag GmbH & Co. KG

Ich habe schon einige Taschennähbücher, aber das hier ist wirklich mein schönstes. Die Modelle sind sehr unterschiedlich - lockere Hobo-Bag, Fransentasche, Schmucktasche, Gürteltasche, ein Shopper der auch als Rucksack getragen werden kann (so genial), kleine Stiftetasche und vieles mehr.
Sehr süß ist auch die Brieftasche, die ich definitiv als nächstes nachnähen werde.

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Für die Taschen wird einiges an Zubehör verwendet, etwa ein Steck- oder Drehschloss bei der Brieftasche. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das hier bei uns im Ort finde; aber sonst gibt's ja immer noch den Online-Handel... Und mit eben diesem Zubehör sieht das Genähte auch um einiges schöner aus.

Ein weiterer Favorit aus dem Buch ist die Falten-Hobo-Bag (nicht nur bei mir, wenn man sich die vielen Hobos in der Pattydoo-Gruppe auf Facebook so ansieht...)

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Ich verwende für Taschen ja gerne IKEA-Stoffe, die sind etwas fester. Ina näht viele Modelle mit Kunstleder, ist zwar teurer, aber es lohnt sich. Das Resultat sieht noch professioneller aus.

Bevor es mit den einzelnen Modellen losgeht, gibt's in "Taschenlieblinge selber nähen" einen kurzen, übersichtlichen Infoteil über Techniken, Hilfsmittel oder auch Begriffserklärungen. Außerdem wurden extra für das Buch zehn Pattydoo-Anleitungsvideos, etwa zum Thema Reißverschlussfach nähen und anderen Techniken, gedreht; auch dazu gibt's eine Info.

Eines meiner liebsten Modelle aus dem Buch ist die Fransentasche.

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Da ich dafür fast alles zu Hause hatte, habe ich sie gleich nachgenäht. Und das ging, wenn man mal vom Schneiden der Fransen absieht, wirklich flott.

Die Schnittmuster für die Taschen findet man auf einem dem Buch extra zugefügten Schnittmusterbogen. Und zwar in Originalgröße, also nix mit umständlichem Vergrößern mit dem Kopierer.



Zurück zur Fransentasche. Bei kleineren Teilen verwende ich zum Abpausen der Schnitte übrigens gerne Transparentpapier, das ist etwas fester und liegt schön glatt.


Die Anleitung der Fransentasche ist, wie von Pattydoo gewohnt, sehr gut geschrieben. Möglicherweise haben Anfänger - je nach Talent :) - teilweise ihre Probleme mit den Taschenmodellen. Es werden ja doch mit Kunstleder etwas schwierigere Materialien verwendet bzw. auch mal sehr dicke Lagen genäht.
Ich bin zwar alles andere als ein Profi, nähe aber doch schon seit ein paar Jahren, von daher ging es bei mir gut.
Ich hatte schon ewig ein Stück Kunstleder zu Hause, ein sehr dunkles, leicht glänzendes Grün. Damit wollte ich also die Fransentasche ausprobieren.

Das Schneiden der Fransen ging sehr viel besser als gedacht: Mit Rollschneider, Lineal und Schneideunterlage hat es zwar ein bisserl gedauert, ging aber gut und das Resultat ist auch wie gewünscht. Allerdings habe ich mir die 5mm Schnitte vorher mit Buntstift angezeichnet, das geht leichter, als wenn man nur das Lineal zum gleichzeitigen Schneiden und Messen verwendet, die bereits geschnitten Fransen eignen sich als Linie nur bedingt, da sie leicht verrutschen.




Auch das Nähen mit dem Kunstleder ging gut, dabei habe ich darin nicht gerade viel Erfahrung. Als Riemen habe ich aber lieber eine dicke Paracord-Schnur verwendet; ich war mir nicht sicher ob sich mein Kunstleder als Riemen eignet. Ich finde die Paracord-Lösung recht nett; vor allem ist es ja eine kleine, leichte Tasche, in der man ohnehin nicht viel mit sich herumträgt.





Auf was ich - leider - verzichtet habe ist das Aufbügeln ein Vlieseinlage. Mein Futterstoff ist eher fest, also dachte ich, ich könnte mir das sparen. Jetzt ist die Tasche aber doch "weicher" als gedacht.
Aber, kein Problem :) Wenn ich sie formstabiler haben möchte, schiebe ich einfach ein Stück passendes Karton hinein, stört nicht und schon passt die Form. Bei der nächsten Tasche, die sicher folgen wird, verzichte sich aber nicht auf das Vlies.




Super easy Lösung und sooo nett: das fixieren des Riemens mit einer großen Perle.

Ein Stück Karton in die Tasche gesteckt - und die Form bleibt :)

Übrigens hatte ich auch keine Magnetknöpfe zu Hause, als Ersatz habe ich einen Klettverschluss genäht, geht auch (wenn einen das ratsch-ratsch-Geräusch beim Öffnen nicht stört).



Alles in allem: bin begeistert von Inas "Taschenlieblinge". Und werde mich jetzt auf die Suche nach Stoff und Zubehör begeben um gleich weitermachen zu können...










1 Kommentar:

  1. Tolle Tasche und gut gelungen, habe auch über das Buch geschrieben.
    LG schurrmurr

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